Eine Version der Geschichte

 

von Simone Kucher / Ort: Kammer

Ort/Lokal
Schauspielhaus Pfauen
Details
Regie Marco Milling.
"Wann werden die Geschichten zur Geschichte?" Lusine ist Musikerin und lebt in Berlin. Über die Herkunft ihrer eigenen Familie weiss sie nur, dass ihr Grossvater vor vielen Jahren aus Armenien über Berlin in die USA emigrierte. Sie stösst auf eine rätselhafte Aufnahme mit einer Männerstimme, die der ihres Grossvaters ähnelt. Das Tonband wird zum Ausgangspunkt einer Reise in eine totgeschwiegene Vergangenheit, die unauflösbar mit dem Genozid an den Armeniern im Jahr 1915 verbunden ist. Die europäischen Staaten reagierten damals nicht und schwiegen. Und oft bleibt in den betroffenen Familien das unfassbare Leid nur als ein ungebrochenes Schweigen über Generationen präsent. "Tote können sprechen. Das war das Unheimliche daran. Die Vorstellung, dass es eine Stimme gibt, die gar nicht im Raum ist. Als könnte die Stimme sich materialisieren."
Das Stück von Simone Kucher ist eines der Gewinnerstücke der Autorentheatertage Berlin 2018 und folgt in der Regie von Marco Milling der akustischen Spur der Tonbänder.
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Schauspiel