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UMS'nJIP - Hard Facts
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Politische Musik
- Beginn
- Donnerstag 18. September 2025, 20h00
- www
- www.walcheturm.ch/agenda/umsnjip-hard-facts/
- Ort/Lokal
- Kunstraum Walcheturm
- Details
- UMS'nJIP
Ulrike Mayer-Spohn, Blockflöten/Elektronik
Javier Hagen, Stimme/Elektronik
Programm:
Joan Bagès - meta-morphé (2013)
Reuben de Lautour - Piteous Rodents (2013)
Max E. Keller - Hymnen (1979)
Thiago Cury - Epitáfio do Indignado (2019-21), UA
Max E. Keller - Muss verboten werden (2019/20)
Reuben de Lautour - ifadeh (2013)
José Julio Diaz Infante - Piolín (2015), Europapremiere
Politische Musik. Hard Facts (Nackte Tatsachen) ist ein Programm von Neuer Musik mit explizit politischen Inhalten. Die vorgestellten Werke sind von Komponisten, welche die Arbeit von UMS'nJIP seit vielen Jahren begleiten und mit ihnen besonders gut vertraut sind. Joan Bagès meta-morphé eröffnet das Programm: Es basiert auf Material von Arbeiterunruhen in Katalonien und ist als Metapher für eine Verwandlung und einen Übergang vom Chaos zur Ruhe zu verstehen. Piteous Rodents gehört zu einer ganzen Reihe von Stücken verschiedener türkischer KomponistInnen, die unter dem Eindruck der Taksim-Unruhen entstanden sind. 'Hymnen' von Max E. Keller weist durch elektronische Distorsionen auf den jähen Widerspruch zwischen den hehren Texten von Nationalhymnen und den Gräueltaten in den chilenischen Konzentrationslagern der späten 70er Jahre hin. Epitáfio do Indignado des Brasilianers Thiago Cury ist ein performativer Aufschrei gegen die smarten und manipulativen popkulturellen und rechtspopulistischen Kampagnen in Brasilien, die zur Wahl von Jair Bolsonaro geführt haben. Max E. Keller, ein Urgestein politisch engagierter Musik in der Schweiz, entwirft mit Muss verboten werden eine musikalische Utopie, in welcher das Anarchische, Wilde, die Sensibilität und die Stille, Freiheit, Gleichberechtigung, Kreativität und Rücksicht fruchtbringend nebeneinander bestehen. ifadeh von Reuben de Lautour ist ein leises humanistisches Manifest: Aus einer klanglichen Ursuppe formt es das Wort ifade (türkisch in etwa: Ausdruck) und betont damit fragil, zart und poetisch vielmehr die etymologischen Gemeinsamkeiten des indoeuropäischen Raums anstatt die von aktueller Politik militant beschworenen Trennlinien. Mit Piolín des Mexikaners José Julio Diaz Infante ? ein ironisch-verspieltes Nachspiel ? schliesst das Programm: Piolín ist der spanische Name für die US-amerikanische Zeichentrickfigur Tweety und gleichzeitig ein Hybrid von Piano & Violín, die beiden Instrumente, welche im Stück performativ bespielt werden. Metaphorisch wird auf einen Weg gewiesen, in welchem alt-neue Instrumente rekontextualisiert werden und damit einen neuen, frag-würdigen wie reiz-vollen Raum erhalten.
UMS'nJIP (Ulrike Mayer-Spohn und Javier Hagen) gehören mit über 300 Auftragswerken und 1500 Konzerten in 40 Ländern sowie mit 35 internationalen Auszeichnungen zu den aktivsten Ensembles für Neue Musik der Gegenwart, mit Aufführungen überall zwischen dem Liceu Barcelona, Steghi Athen, Alexandrinsky St. Petersburg, CRR Istanbul, Palacio de Bellas Artes Mexico City, Colón Buenos Aires, der Shanghai New Music Week, Biennale Venedig und Binn/VS. 2022 lassen sie sich im Goms nieder und gründen mit dem MEbU (Münster Earport) unweit des Rhonegletschers einen Kunstraum für zeitgenössische Musik.
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