Zwei Tage Strom - Festival für elektronische Musik

Beginn
Freitag 19. April 2024, 20h15
www
www.walcheturm.ch
Ort/Lokal
Kunstraum Walcheturm
Details
Auch in seiner sechsten Ausgabe leiht das biennale Festival für elektronische Musik Zwei Tage Strom aktuellen Dynamiken auf dem weiten Feld elektronischer Musik ein Ohr. Experimentelle Clubmusik, akademisch geprägte elektroakustische Komposition, Klang-Installationen und elektronisch vertonte Experimentalfilme treffen bei dem Festival aufeinander - mal kaum hörbar, mal knapp tanzbar, mal knisternd oder dröhnend, beschaulich oder bedrohlich, dabei immer anregend und aufregend.

Eine Kooperation des Vereins Zwei Tage Strom und der ignm zürich.


Jessika Ekomane
(*1978) ist eine in Frankreich geborene und in Berlin lebende elektronische Musikerin und Klangkünstlerin. Sie tritt gleichermassen in konzertanten Settings wie sie Klang-Installationen für Museen und Galerien entwickelt. Klang verwendet sie in ihren Arbeiten als Material, das sie fortlaufend transformiert und modelliert und in ihren Live-Performances mittels quadrophonischer Projektion im Raum platziert. In ihren sich ständig verändernden und immersiven Klanglandschaften wird ein Interesse an psychoakustischen Phänomenen greifbar, auf deren Grundlage sie Verhältnisse zwischen individueller Wahrnehmung und kollektiver Dynamik auslotet.
Mit einem Ohr in der Tradition elektroakustischer Musik verwurzelt, ist Jessica Ekomane eine durch und durch zeitgenössische Künstlerin, die unterschiedliche Entwicklungslinien und ästhetische Kulturen elektronischer Musik in ihrer Arbeit aufnimmt und reflektiert.

Ekomane studierte an der Universität der Künste Berlin Sound Studies. Sie war im Rahmen des Berliner Community Radio (INCUBATOR) 2017 Artist-in-Residence und betreibt seitdem eine monatliche Show bei Cashmere Radio, die sich unter dem Titel »Open Sources« auf die Verbindung von Volksmusik und traditioneller Musik mit zeitgenössischen musikalischen Experimenten konzentriert. Sie ist eine der Komponist*innen, die Natascha Süder Happelman für ihre Installation im deutschen Pavillon an der Biennale Venedig 2019 ausgewählt wurden und ist Teil der SHAPE-Plattform, die durch spartenübergreifende Kooperationen die Förderung aufstrebender Künstler*innen zum Ziel hat. Ihre Arbeit wurde in verschiedenen Institutionen in Asien, Australien und Europa präsentiert, darunter das CTM Festival (Berlin), die KunstWerke Berlin, die Ars Electronica (Linz), Dommune (Tokio) und MUMA (Melbourne).
Bei "Zwei Tage Strom" wird Jessica Ekomane eine quadrophonische elektroakustische Komposition präsentieren.

Lukas Koenig
er österreichische Schlagzeuger Lukas Koenig ist in verschiedensten musikalischen Genres unterwegs. In seinem Solo Projekt KOENIG tüftelt der gelernte Jazz Schlagzeuger mit unterschiedlichsten Beats und verfremdet sein Schlagwerk mit elektronischen Klangeffekten die rhythmisch stottern, flirren oder gar zu explodieren scheinen und lässt Synthesizer-Klänge sporadisch einfliessen. Dabei entsteht eine Musik, die phasenweise an eine lärmende Clubmusik erinnert - einem dystopischen Hip-Hop Track gleich - die körperlich, treibend und bewegend ist. Eine Musik, die aber immer wieder bricht und in komplexe Klangstrukturen abtaucht. Manchmal verklärt schwebend, manchmal in bester Freejazz Manier vor sich hertreibt. Eine packende Live-Musik die aus einem minimalistischen Setup mit Becken, Trigger-Pedalen und tabletop Elektronik entsteht.

Lukas Koenig hat am Gustav Mahler Konservatorium in Wien, an der Anton-Bruckner Universität in Linz und an der HKB in Bern studiert. Er erhielt 2009 den "Hans Koller Preis - New York Scolarship", den Bremer Jazzpreis und 2014 den Bawag P.S.K. Next Generation Award (mit Kompost3).

Lukas Koenig ist in unzähligen Projekten aktiv, wie zum Beispiel mit Reggie Washington, Audry Chen, Kazuhisa Uchihashi, Shahzad Isamaily, Moormother, Elliott Sharp, MC Sensational und dem Klangforum Wien.


Sun Dog
Isabelle Duthoit, ErikM
Mit dem Duo Sun Dog haben sich zwei Musiker:innen zusammengeschlossen, die schon seit Jahren ihre ganz persönlichen Klangwelten erschaffen haben. Isabelle Duthoit ist Vokalistin und Klarinettistin, die im Bereich der zeitgenössischen wie auch frei improvisierten Musik zuhause ist. Ihre vokale Kunst, die durch ein äusserst weites klangliches wie auch geräuschhaften Repertoire besticht, hat sie zuerst als Autodidaktin entwickelt, und später beim japanischen Noh und Bunraku Theater in Kyoto verfeinert. Der Musiker, Komponist und visueller Künstler ErikM seinerseits erkundet seit den 2000er Jahre die vielfältigen Möglichkeiten und expressive Ausdrucksformen des Turntablism, welche er in den letzten Jahren in einem digitalen Setting weitergeführt hat.

Zusammen erzeugt das Duo Sun Dog eine äusserst lebhafte und spannungsgeladene Musik, bei der oft die Grenzen zwischen Stimme und Elektronik zu verschwinden scheint. Duthoits Stimme ist mal rau, vibrierend oder gar explosiv, und im nächsten Moment wieder leicht und klar. ErikM interagiert dabei flink mit seinem vielfältigen und expressiven Repertoire an organischen elektronischen Klängen und Klangaufzeichnungen. Sun Dogs Musik lebt durch überraschende musikalische Wendungen, präzisem Zusammenspiel und ihrem grossen Ideenreichtum.


Mika Taanila - Physical Ring
Multiscreen Video-Installation
19:00 -23:00 Uhr
Das Ausgangsmaterial dieser pulsierenden found-footage Installagion sind Bildaufzeichnungen eines anonymen physikalischen Experiments aus den 40er Jahren, dessen Zweck bis heute unklar ist. Durch den akribischen Schnitt werden die Forschungsaufnahmen zu einer beunruhigenden kinematografischen Fantasie. Die rhythmische Kombination der Bilder mit der Musik der finnischen Elektronik-Formation Pan Sonic erzeugt dabei eine eindringliche, soghafte und hypnotische Wirkung.
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